Der wichtigste Teil der Diagnostik findet im ärztlichen Gespräch mit dem Kind/Jugendlichen und den Eltern statt.
Für bestimmte Fragestellungen wird die Untersuchung testpsychologisch und mittels Fragebögen ergänzt.
Leistungstests
erstellen ein Profil über die kognitiven Leistungen des Patienten. Differenziert erfasst werden Bereiche der Wahrnehmungsorganisation (visuell, akustisch), erworbene Fertigkeiten (Lernen, Wissen), Handlungsplanung und Denkstrategien.
Teilleistungstests
erkennen das Vorliegen einer Teilleistungsstörung in der Rechtschreibung, im Lesen (Legasthenie) oder im Rechnen (Dyskalkulie).
Projektive Tests
geben anhand von Spiel- oder Zeichenmaterialien Einblicke in individuelle emotionale Verarbeitungsstrategien und Problembewältigungsmechanismen sowie Hinweise auf konkrete Sorgen, Ängste und Belastungen. Sie dienen zudem zur Überprüfung des allgemeinen Entwicklungsstandes.
Entwicklungstests
überprüfung des Entwicklungsstandes in den Bereichen Körpermotorik, Handmotorik, Nachzeichnen, kognitive Entwicklung, Sprachentwicklung, Sozialentwicklung und emotionale Entwicklung.
Was ist ein EEG?
Mit dem Elektroenzephalogramm (EEG, von griechisch encephalon Gehirn, graphein schreiben) kann man Gehirnströme an der Kopfoberfläche abbilden. Diese Ströme entstehen aus Spannungsunterschieden der Gehirnzellen. Die Spannungsschwankungen sind Ausdruck körpereigener Vorgänge, wie zum Beispiel der Informationsverarbeitung im Gehirn oder Zustandsveränderungen der Aufmerksamkeit oder Schläfrigkeit.
Mit Hilfe des EEG kann eingeschätzt werden ob eine erhöhte neuronale Erregbarkeit oder epileptische Entladungen vorliegen. Darüber hinaus gibt das EEG Hinweise auf den Reifungsgrad des Gehirns, sowie die Grundaktivität in einem wachen, entspannten Zustand.
Um das EEG abzuleiten sitzt der Patient zwischen 10-20 Minuten in einem bequemen Stuhl, überwiegend mit geschlossenen Augen. Auf der Kopfhaut werden Elektroden gleichmäßig platziert. Damit sie nicht verrutschen, werden die Elektroden in eine Haube eingehakt, welche den Kopf wie ein Haarnetz umspannt. Während der Ableitung wird der Patient durch die EEG-Assistentin gebeten, die Augen kurzzeitig zu öffnen. Bei besonderen Fragestellungen können Blitzlichte (ähnlich einem Disco-Flackerlicht) bei geschlossenen Augen dargeboten werden oder der Patient wird aufgefordert, über einen kurzen Zeitraum tiefer und schneller zu atmen (Hyperventilation).
Die Ableitung eines EEGs ist absolut ungefährlich, nicht invasiv und völlig schmerzfrei.