THERAPIE

HEILPÄDAGOGIK
Die HeilpĂ€dagogik versteht sich als eine unterstĂŒtzende, fördernde und stĂ€rkende PĂ€dagogik, insbesondere bei Entwicklungsschwierigkeiten oder Entwicklungsstörungen eines Kindes. HeilpĂ€dagogik will das Kind in seinem familiĂ€ren Umfeld und seiner Gesamtsituation verstehen und ausgehend von seinen StĂ€rken und seinen Ressourcen fördern.

HeilpĂ€dagogik fördert die Entwicklung der natĂŒrlichen FĂ€higkeiten des Kindes:

  • Die FĂ€higkeit zu sehen, zu beobachten und ĂŒber das Auge ein zutreffendes Bild der Wirklichkeit aufzunehmen.
  • Die FĂ€higkeit zu hören, zu lauschen und mit dem Gehör aus den vielfĂ€ltigen GerĂ€uschen und KlĂ€ngen die wichtige und richtige Information herauszufiltern.
  • Die FĂ€higkeit mit Hilfe der Körpermuskulatur sich geschickt im Raum zu bewegen; dabei wird ein sicheres GefĂŒhl fĂŒr die Muskelspannung und ein stabiles Gleichgewichtssystem gebraucht.
  • Die FĂ€higkeit mit der Hand feine und feinste Bewegungen auszufĂŒhren, die das erfolgreiche und geschickte Hantieren mit GegenstĂ€nden und das Schreiben und Malen ermöglichen.
  • Die FĂ€higkeit mit allen Sinnen die BedĂŒrfnisse des GegenĂŒbers wahrzunehmen und gemeinsam zur Zufriedenheit beider etwas zu planen und durchzufĂŒhren (soziale Bezogenheit).
  • Die FĂ€higkeit innere VorgĂ€nge wahrzunehmen, emotionales Erleben zu artikulieren und zu steuern; ein Selbstbild und SelbstwertgefĂŒhl aufzubauen und damit ein Selbstbewusstsein fĂŒr die eigenen FĂ€higkeiten und StĂ€rken zu entwickeln.

Die heilpÀdagogische Arbeit orientiert sich an vorhandenen Ressourcen der Familie mit dem Ziel Kinder und Eltern in ihren Kompetenzen zu stÀrken.

Ziel ist es, eine individuelle Förderung in den entwicklungsverzögerten Bereichen zu ermöglichen damit das Kind auch im Bereich seiner Schwierigkeiten wieder Erfolge erleben kann und wieder bereit ist die Anstrengungen und MĂŒhen des Ausprobierens, Übens und Wissenwollens auf sich zu nehmen.

MUSIKTHERAPIE
Musiktherapie ist der gezielte Einsatz von Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit. Sie beinhaltet unterschiedliche musiktherapeutische Konzepte, die ihrem Wesen nach als psychotherapeutisch zu charakterisieren sind.

Musiktherapie ist ein Angebot um Hilfesuchenden die Möglichkeit zu eröffnen mittels Musik und Instrumenten in Kontakt und Dialog zu treten. Sie ist ein Medium fĂŒr Sinnes- und Körperwahrnehmung, physische und psychische Entspannung, Muskeltonusregulierung und das Üben von sozialem Miteinander, sozialer Kompetenz.

Aktive Musiktherapie
Hier spielt die Improvisation eine wichtige Rolle. Durch vorbereitete Absprachen kann die Aufmerksamkeit stĂ€rker auf die Musik und deren Bausteine (Melodie, Töne, Klang, Rhythmus, Dynamik, Form) oder ihr Material gelenkt werden. Die Bausteine sind Analogien fĂŒr unsere Art zu denken, fĂŒhlen oder sich zu verhalten. Somit wird Nonverbales nach Außen gebracht und mitgeteilt.

TrĂ€ume, Phantasien, SpontanitĂ€t, WĂŒnsche, Ängste, Gedanken haben Raum zu Ausdruck zu kommen.
Dem Spielen folgt zumeist eine GesprÀchsphase, in der Patient und Therapeut austauschen, was sie beobachtet und erlebt haben und was ihnen dazu einfÀllt.
Daraus ergibt sich oft das Thema fĂŒr die weitere Bearbeitung durch die nĂ€chste Improvisation.

Rezeptive Musiktherapie
Hier nimmt der Patient die Musik entweder vom Therapeuten gespielt oder von Medien abgespielt passiv wahr. Das HÖREN von Musik steht im Mittelpunkt. Beim hören von emotional besetzter Musik kommt Erinnerungsarbeit in Gang.

Die emotionale Wirkung von Musik ist mit physiologischen Reaktionen verbunden- Entspannung - Anspannung; Atmung, Puls, Schmerzempfinden.
Dies kann in der therapeutischen Situation unmittelbar aufgegriffen und genutzt werden.

 

ELTERNBERATUNG
HĂ€ufig wird in der Ă€rztlichen Sprechstunde deutlich, dass Eltern in bestimmten Entwicklungsabschnitten- und Lebenssituationen ihrer Kinder eine UnterstĂŒtzung erfahren sollten.

In der Elternberatung werden die engsten Bezugspersonen des Kindes dahingehend betreut in der Behandlung/ Therapie erworbene Kompetenzen im hĂ€uslichen Alltag umzusetzen und zu integrieren. Zudem können konkrete Problemsituationen in der Erziehung eingehend besprochen, analysiert und gemeinsam nach alternativen Wegen gesucht werden. Idealerweise nehmen Mutter und Vater an der Beratung teil. Damit zwischen beiden Elternteilen ein Erziehungskonsens entsteht. Im GesprĂ€ch wird hĂ€ufig deutlich, dass Eltern schon viele GesprĂ€che in verschiedenen Institutionen hinter sich haben. Ziel ist es, aus den bereits gewonnenen Erfahrungen und der aktuellen Beratung ein sinnvolles Ganzes zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten folgende Punkte berĂŒcksichtigt werden:

  • gegenseitige Akzeptanz
  • keine Belehrung sondern Beratung
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • ressourcenorientiertes Arbeiten
  • Entwicklung von Nah- und Fernzielen
  • Entwicklung von praxis- und alltagsnahen Beispielen
  • Beratung auch in außerfamiliĂ€ren Bereichen (Schule, Kita)

Ziel ist es, Vertrauen und Zuversicht fĂŒr ein kompetentes Miteinander in den Familien zu stĂ€rken, Lösungswege aufzuzeigen, die dann auch alleine beschritten werden können und fĂŒr jedes einzelne Mitglied der Familie ein entwicklungsförderndes und zufriedenes Klima zu schaffen.